Gründung des Fördervereins für angewandte Epidemiologie und Ökologie 1993
In meinem gesellschaftlichen Engagement nach der Pensionierung hatte ich das Vergnügen, drei Vereine zu gründen. Diese Vereine finden sich in den von mir besonders gepflegten Gesellschaftssektoren: Wissenschaft (Epidemiologie), Gemeinwesen (Stadtverschönerung) und Kommunalpolitik (Bildung und Kultur). Heute werden diese Vereine von Vorsitzenden geleitet, die ihre Sache anders, aber mindestens so gut machen, wie ich das einst konnte, - wenn nicht gar merklich besser. So genieße ich die Genugtuung, lebensfähige, ja wirksame Vereine auf den Plan gerufen zu haben. Da die Erfolge heute das Verdienst von Nachfolgern sind, ist es unmöglich, meine Leistung isoliert zu bewerten. Denn "Ein Gedanke kann nicht erwachen, ohne andere zu wecken" (Aphorismus von Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach). Freude macht mir vor allem das Spektrum der Vereinszwecke, die ich geweckt habe. Unter anderem der:
Förderverein für angewandte Epidemiologie und Ökologie (FEP)
Vor 22 Jahren von der WHO zurück in Deutschland, notierte ich den Mangel an deutschsprachigen Kursen für Verfahren der deskriptiven und analytischen Epidemiologie, wie auch in "Ausbruchsepidemiologie" in der Seuchenbekämpfung. Solche "modernen" Kurse gab es schon längst im englischen und französischen Sprachbereich (CDC Atlanta und Foundation Merieux, Annecy, Frankreich). Selber saß ich vor 40 Jahren in einem solchen Kurs in Atlanta (USA) zwischen Ärzten, Tierärzten, Krankenschwestern und Apothekern. Ich war beeindruckt. Sich dort einzuklinken würde aber wenig nützen, denn in der täglichen Arbeit würden diese Ausbildung bei uns von Berufsgruppen benötigt, die untereinander auf Deutsch oder gar im Dialekt kommunizieren. Bei Seuchenausbrüchen kommen zudem Experten mehrerer Berufsgruppen zusammen, was die Kommunikation an sich erschwert.
In Deutschland musste ich dafür zuerst einen Trägerverein ins Leben rufen (1993). Die ersten Kurse dieser Art wurden von mir selber organisiert, in Hannover an der TIHO, in Wasserburg am Inn und in Aulendorf. Die Dozenten kamen aus vielen Fachbereichen. 2001 habe ich die Leitung abgegeben. Als Ehrenvorsitzender erfreue ich mich heute an der enormen Weiterentwicklung durch meine Nachfolger. Diese Fortbildungskurse sind Gang und Gäbe, - meist sogar überbucht.